Wie es von ‚Schule unterwegs‘ zur Lehrerausbildung kam

 

Zwölf Jahre sind vergangen seit den ersten Einsätzen von Pro Humanus in verschiedenen Bereichen und Regionen Perus. Die Kraft für all die verschiedenen Aufgaben kommt immer wieder aufs neue aus dem Impuls heraus, etwas zur Stärkung im Innern des Kindes, des Lehrers, der Eltern, des Kranken beizutragen in einer Zeit, welche uns alle stets von neuem vor wachsende Herausforderungen stellt.

 

Vor diesem Hintergrund beteiligte sich Pro Humanus von 2004 bis 2007 zunächst an der Entwicklung eines Sozialprojekts in den Elendsvierteln von Lima.

Notfallpädagogische Einsätze im Erdbebengebiet 2007

Die darauffolgende Erfahrung war die notfallpädagogischen Erdbebenhilfe im südlichen Küstengebiet Perus. Sie gab den Anstoss für die nächste Etappe.

Aus diesen Einsätzen unter freiem Himmel entstand die Idee einer ‚Wanderschule‘, der

‚Escuela itinerante‘, der ‚Schule unterwegs‘

Über neun Jahre lang begleiteten wir Kindergärten und Schulen, indem wir über das Jahr verteilt in Intensivkursen je drei Unterrichtsmodule durchführten und dadurch Kinder, Lehrer und Familien vor Ort unterrichteten. Dies geschah in der Küstenregion Lambayeque (2009 bis 2011), in Huancavelica, einer der ärmsten Gegenden der zentralen Hochanden des Landes (2009 bis 2014), in der Region Cusco (2012 bis 2016), in Panguana, der Amazonasregion Huanuco (2013 bis 2015) und in Arequipa in der südlichen Andenregion (2015 bis 2016).

Begleitung krebskanker Kinder

In der Hauptstadt Lima begleiten wir sei 2008 dreimal wöchentlich in einem Krankenhaus krebskranke Kinder mit Kunst und Pädagogik, um damit zu einer positiven Unterstützung des Gesundungsprozesses beizutragen und das Kind als solches in seinem innersten Kern zu erreichen.

Lehrerausbildung

Im Zusammenhang mit dem grösser werdenden Interesse an der Waldorfpädagogik, wie auch dem wachsenden Bedarf  an Lehrern in  den bereits bestehenden Waldorf-Einrichtungen, bekam unsere Grundsatzfrage – den pädagogischen Auftrag betreffend –  in den letzten Jahren neue Impulse: Wie kann eine Lehrer-Ausbildung aussehen, die an die spezifischen Fragen und Aufgaben unserer Zeit, wie auch an die aktuellen Erziehungsfragen anschliesst? Welche Methode ist geeignet, die Pädagogen so auszubilden, dass sie nicht bloss ‚Rezepte‘ anwenden bei ihrer Tätigkeit, sondern ihre eigene Kreativität in den Unterricht einbringen? Wie können echte Beziehungen zu den Kindern entstehen? Wie kommen Pädagogen dazu, sich selber so zu schulen, dass sie mit immer neuen, eigenständigen Ideen unterrichten? Wie ‚baut‘ man eine solide pädagogischen Grundlage?

Es wurde schnell klar, dass dies keine Ausbildung werden konnte, die sich ausschliesslich an Waldorfeinrichtungen richtet, sondern geöffnet sein soll für alle Pädagogen und Pädagoginnen, die in dem Grundsatz der Waldorfpädagogik einen sinnvollen Beitrag sehen zur aktuellen Lage der Erziehung im eigenen Land.

Im Februar 16 hat diese berufsbegleitende Ausbildung offiziell begonnen. Pro Humanus hat sich für diese grosse Herausforderung der Lehrerausbildung mit andern Institutionen  zusammengetan. Der Studiengang wird in zwei Etappen (3-jähriges Grundstudium, 2-jähriges Aufbaustudium) in folgendem Rhythmus durchgeführt: Zwei Intensivwochen pro Jahr, ein Wochenende pro Monat, ein Abend pro Woche. Immer bildet künstlerisches Tun einen wichtigen Ausgleich zur intensiven Textarbeit beim Studium.

I. Modul Februar 16

II. Modul, Juli  2016

Zur Zeit stehen wir im zweiten Ausbildungsjahr. Die Weiterbildung wird von über 60 sich umschulenden PädagogInnen und Interessierten aus anderen Berufsbereichen besucht. Die Studenten kommen aus Lima, aus verschiedenen Orten im Landesinnern, aus Ecuador, Bolivien, Kolumbien und Kuba. 30% der AbsolventInnen sind in Waldorf-Einrichtungen tätig. Die meisten also arbeiten in privaten und staatlichen pädagogischen Einrichtungen.

Der Garten des Klosters bildet eine erholsame, entspannende Umgebung

Ohne Musik und Tanz läuft beinahe gar nichts in Südamerika

III. Modul, Januar 2017

Ausbildungsteam, Jan. 17

So hat sich für das Team von ‚Schule unterwegs‘ eine veränderte, neue Aufgabe ergeben. Durch die Mitarbeit der Lehrerinnen von Pro Humanus an der Lehrerausbildung ist die Kontinuität des primär gesetzten Ziels im Bereich der Erziehung jedoch gewährleistet. Durch die Lehrerausbildung auf dieser breiten Basis  werden letztlich sogar mehr Kinder erreicht in ihren Schulstuben.

Pro Humanus ist ebenfalls mit weiteren Dozenten regelmässig in den Schulen im Inland tätig. Diese Weiterbildung ist nicht nur punktuell auf Peru gerichtet, sondern steht in einem grösseren Zusammenhang durch die Jahrestreffen der Ausbildner Lateinamerikas, wie auch durch die Verbindung zur weltweiten Waldorfbewegung.

Folgende Einrichtungen unterstützten Pro Humanus 2016

  • Pro Niño, Peru
  • Stiftung zur Förderung notleidender Kinder  – Kambly, Schweiz
  • Stiftung Accanto
  • ACACIA-Stiftung, Schweiz
  • Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V., Deutschl.
  • Zukunftsstiftung Entwicklungshilfe, GLS Treuhand, Deutschl.
  • Freundeskreise in der Schweiz und Deutschland

Ab 2017 führt Pro Humanus ausschliesslich die zwei Projekte : Lehrerweiterbildung „Especialización en Pedagogía Waldorf“ und „Begleitung krebskranker Kinder“.

Das Projekt  „Schule unterwegs“ als solches wurde 2016 beendet.

IV Modul Juli 2017


Das gemeinsame Singen ist immer ein wichtiger Bestandteil des Tage

Studenten bei ihrer Arbeit

V Modul Februar 2018

 

Genaues Beobachten …

wie auch die körperliche Ertüchtigung sind Teil der Ausbildung

VI Modul  Especializaciónen Pedagogía Waldorf / XIII Congreso Iberoamericano de Pedagogía Waldorf

…. mit insgesamt über 500 Teilnehmern

 

 

 

 

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