Ein Jahr nach dem Erdbeben in Peru

Pro Humanus arbeitet langfristig auf künstlerisch-pädagogischer Ebene mit Kindern, Eltern und Lehrern für einen zukunftsweisenden Neuaufbau. Die Folgen des schweren Erdbebens vom August vergangenen Jahres sind auch jetzt, ein Jahr danach noch längst nicht überwunden, denn es hat eine der ärmsten Regionen Perus besonders getroffen, dort, wo Hilfe nur sehr zögerlich hingelangt. Immer noch leben viele Menschen unter Plastikplanen, Strohmatten, zwischen Trümmern und Müllbergen.Trotz dieser unmenschlichen Zustände sind auch andere Stimmen von Betroffenen zu hören: „Dieses Beben hat uns wachgerüttelt und eine Kraft in uns freigesetzt, die uns anstößt und auffordert, unsere gesamte Existenz anders und neu aufzubauen…“. Einige Organisationen die, wie PRO HUMANUS auch, bis heute im Erdbebengebiet im Einsatz sind, bauen mit ihrer Arbeit auf diese neue Bereitschaft und Initiativkraft der Betroffenen. Daraus ergeben sich neue Entwicklungsansätze, die nach und nach immer weiter ausstrahlen mögen.

Wie an jedem Wochenende nun schon seit Monaten nach dem Erdbeben packen wir Malstifte, Schreib- und Spielzeug, Puppen, Flöten und die Geige ein, um in Chincha, einer Stadt im Süden Perus mit Kindern, Eltern und Lehrern zu lernen, zu spielen und menschliche Begegnungen zu pflegen. – Wir ziehen musizierend durch den Ort um die Kinder zu versammeln. Auf dem staubigen Erdboden breiten wir zwei große Plastikplanen aus. Auf der Einen bauen die Kleinen bald ganze Dörfer aus Holzklötzen, lauschen gespannt den Märchen und Geschichten oder genießen einfach die liebevolle Zuwendung der Betreuerin. Auf der Anderen lernen die größeren Kinder mit einer erfahrenen Klassenlehrerin Flöten, Malen, Basteln und vieles mehr, was zu einer solch kleinen „Schule ohne Grenzen…“ in dieser Lebenssituation gehört. Mit einigen Müttern widmen wir uns am Abend dem Handarbeiten. So gönnen diese sich innerhalb ihres harten Alltags einen Moment, um einerseits etwas Schönes und Sinnvolles zu schaffen – vielleicht für ihre Kinder – andererseits aber auch einen Augenblick, in dem ein kleiner Freiraum entsteht für Begegnung und Austausch

Die Soforthilfe zum Wiederaufbau, die PRO HUMANUS nach dem großen Erdbeben im südlichen Küstenraum Perus geleistet hat, entwickelte sich schon bald zu einer regelmäßigen, langfristigen künstlerisch-pädagogischen Betreuung der Kinder und der Begleitung der Familien insgesamt. PRO HUMANUS will auf diese Weise auch weiterhin einen nachhaltigen Beitrag zu einer zukunftsweisenden Weiterentwicklung mit neuen Möglichkeiten und Herausforderungen für die dort lebenden Menschen leisten.

Wir sind entschlossen, diese Arbeit über lange Zeit weiterzuführen und sie in weiteren, benachteiligten Regionen des Landes auszubauen.

In diesem Sinne hoffen wir auf Ihre Mithilfe und danken Ihnen sehr für Ihren bisherigen Beitrag.

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