Projektbericht 2018 Lehrerweiterbildung

Projektkurzinformation

– Berichtzeitraum:  1.1. bis 31.12.2018

– Projektkurzbeschreibung/Erläuterungen/Änderungen seit dem letzten Bericht

Die Aktivitäten von Pro Humanus konzentrierten sich im Jahr 2018 auf folgende Projekte: Lehrerweiterbildung: Especialización en Pedagogía Waldorf en el Perú (Beginn im Jahr 2016) und Begleitung krebskranker Kinder (seit 2008).

Zusätzlich unterstützt(e) Pro Humanus in Form von Beratungen und Kursen einige der Waldorfeinrichtungen Perus sowie gemeinsam mit der Asociación de Medicina Antroposófica ein landwirtschaftliches, ökologisches Projekt in Ollantaytambo (Cusco), einem Ort, der auch für Klassenfahrten und Projekte der Waldorfschulen zur Verfügung steht.

1.    Narrativer Bericht 

Im Jahr 2018 wurde die Lehrerweiterbildung mit folgendem Grundanliegen weitergeführt:

  • Erweiterung der Kenntnisse,
  • Entwicklung einer wachsenden Eigenständigkeit bezüglich der pädagogischen Kriterien und Fertigkeiten, um auf diese Weise einen Beitrag zur Erziehung mit ihren aktuellen Herausforderungen in Peru und angrenzenden lateinamerikanischen Ländern zu leisten.

2018 wurde das dreijährige Grundstudium abgeschlossen (Präsentation und Bewertung von Forschungsthemen Ende Januar 2019), und im Februar 2019 beginnt das zweijährige Aufbaustudium mit zunehmender Konzentration auf Forschungsaufgaben und die pädagogische Praxis.

V. Modul (Februar)

Kunst: Bothmergymnastik

 

Kinderbesprechung (LehrerInnen selbst bereiten Beispiele/Fälle vor)

Textstudium: Weihnachtskurs, 7. und 10. Vortrag, GA 303(R. Steiner)

Methodik-Didaktik: Panorama Gesamtlehrplanodología – Konkrete Unterrichtsbeispiele durch LehrerInnen (erfahrenere W.lehrerinnen).

Schulung des Lehrers: Umgang mit Medien…, Zusammenhang zu den 12 Sinnen…

Module V 1-4 (März bis Juni)
Die 7 Lebensprozesse, Lernprozesse…
Planeten, Planetenmetalle, MärchenLos 7 planetas…,

Textstudium: Theosophie, 11. Menschenkunde-Vortrag
Kunst: Aquarell, Sprachgestaltung, Bothmer, Chor
Zeitweise Methodik-Didaktik an konkreten Unterrichtsbeispielen Hospitationspraktika

VI Modul: XIII Congreso Iberoamericano de Pedagogía Waldorf (Juli) Allgemeine Pädagogische Menschenkunde, 11. Vortrag (R. Steiner) Künstlerische Aktivitäten
Methodik-Didaktik (Workshops)

Vorträge: Der Schulungsweg des Lehrers / Herausforderungen für die Waldorfschulen heute / 100 Jahre Waldorf

Die Thematik des VI. Moduls wurde innerhalb des Lateinamerikanischen Waldorflehrerkongresses, XIII Congreso Iberoamericano de Pedagogía Waldorf behandelt, der dieses Mal mit rund 500 Teilnehmern in Peru stattfand. Anschliessend nahmen einige Dozenten und Studenten der Lehrerweiterbildung an der 2. Ausbildnertagung, II Encuentro Latinoamericano de Formadores en Pedagogía Waldorf teil.

Module VI 1-5 (August bis Dezember)
Verschiedene Aspekte der 7 Planeten-Prozesse in Bezug zur Pädagogik Textstudium: 12. Menschenkunde-Vortrag (R. Steiner)
Kunst: Bothmer-Gymnastik/Sprachgestaltung/Verschiedene Maltechniken Hospitationspraktika und Unterrichtsbegleitung

2. Zielgruppe

Bis Ende 2018 studierten 44 LehrerInnen in der Weiterbildung:
Lima: 29 (einschliesslich 4 GaststudentInnen) Inland: 7 aus Cusco, 4 aus Arequipa

Ausland: 3 aus Ecuador und 1 aus Kuba.

3. Ergebnisse

Die StudentInnen bringen zum Ausdruck, dass sie all die erarbeiteten Inhalte zunehmend in Verbindung zueinander ergreifen können, was zu einer Kohärenz und zu einer erweitererten Sichtweise insgesamt wie auch in Bezug auf ihre pädagogische Arbeit geführt habe. So könnten sie diese Arbeit auch immer mehr auf die Grundlagen und die Entwicklungsgesetzmässigkeiten des Kindes aufbauen anstatt auf von aussen vorbestimmten Programmen.

Die kontinuierlichen Wahrnehmungs- und Beobachtungsübungen sowie die künstlerische Betätigung, die immer in inhaltlicher Verbindung mit der Thematik steht, fördert sichtlich die Kreativität der TeilnehmerInnen und deren Fähigkeit, die Inhalte zu verinnerlichen für eine fruchtbare Anwendung in der Unterrichtspraxis.

Das wöchentliche Textstudium während des ganzen Jahres, in bereichernder Zusammenarbeit mit den anderen KollegInnen, trägt ebenfalls zu einer guten Verarbeitung der Inhalte und zur Schulung eines selbständigen, kritischen und tieferen Denkens bei.

Die vermehrte Präsentation von eigenständig erarbeiteten Themen sowie deren Verarbeitung und Erweiterung in Zusammenarbeit mit der gesamten Gruppe, förderte deutlich ein vertieftes und erweitertes Wissen.

In der Zusammenarbeit mit anderen StudentInnen fällt eine wachsende, soziale Sensibilität auf. In den verschiedensten Bereichen der Weiterbildung unterstützen sie sich stärker gegenseitig, sind bewusster, zeigen mehr Initiativkraft und fühlen sich zunehmend mitverantwortlich für die Gestaltung der Ausbildung.

Bereichernd und fruchtbar erweist sich auch die Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Sektion am Goetheanum (CH),

und ebenso mit dem Team des Centro Médico Antroposófico Lima, (PE), welches auch andere Waldorf – Einrichtungen des Landes begleitet.

 

Die Teilnahme im XIII. Congreso Iberoamericano de Pedagogía Waldorf und im II.Treffen der Lehrerbildner Lateinamerikas, führte zu der Erfahrung und dem Bewusstsein, Teil einer weltweiten Bewegung zu sein und sich mitverantwortlich für die Weiterentwicklung der Waldorfpädagogik zu fühlen.

 

Daraus entstand auch die Motivation, sich aktiv an den Aktivitäten für “Waldorf 100” sowie am nächsten lateinamerikanischen Waldorf – Lehererkongress zu beteiligen.

4. Herausforderungen bezüglich Organisation und Finanzierung

Struktur der Ausbildung ab 2019: Die Wochenendmodule wurden intensiviert (3 statt 1 1⁄2 Tage) und konzentriert auf eine Zwei-Monats-Frequenz (statt monatlich, nun alle zwei Monate). Ausserdem werden sie weitgehend in Lima stattfinden (nicht mehr monatlich zusätzlich im Inland). Diese Änderung wurde aufgrund der kleineren Teilnehmergruppe im Inland vorgenommen. Allerdings werden zwei Dozentinnen weiterhin ca. alle zwei Monate auch im Inland Unterrichtsbegleitungen durchführen und diese Reisen mit der Vertiefung von Themen verbinden.

Es werden zusätzliche Exkursionen stattfinden, die einen Mehreinsatz der TeilnehmerInnen verlangen werden.
Die ausländischen TeilnehmerInnen kommen nur zu den Intensivmodulen (1 Woche 2x jährlich); sie arbeiten den Rest des Jahres also selbständig. Das erfordert  einen hohen Einsatz, der nicht immer geleistet werden kann. Es wird versucht, regelmässigen Kontakt über Internet zu pflegen.

Die Dozentenfrage stellt weiterhin eine Herausforderung dar, und aufgrund der besonderen Anforderungen der Weiterbildung ist zweimal im Jahr die Teilnahme eines ausländischen Dozenten notwendig.
Durch die geringe Wertschätzung und schlechte Entlöhnung der LehrerInnen, haben nicht wenige TeilnehmerInnen Schwierigkeiten, die ohnehin relativ niedrig gehaltenen Studiengebühren zu entrichten. Durch die Teilnehmerbeiträge werden nur rund 40% der Kosten gedeckt, weshalb durchwegs bis zum Jahr 2020, jährlich eine Kofinanzierung gesucht werden muss.

Dieser Eintrag wurde unter Aktuelles kategorisiert. Speichern Sie den Artikel via Permalink.

Comments are closed.