Auszüge aus dem Jahresbericht 2011

Die Arbeit von Pro Humanus

Projekte

‚Escuela itinerante‘ – ‚Schule unterwegs‘

In unterschiedlichen Regionen des Landes führen wir seit 2009 an einigen ausgewählten Orten in regelmässigen Abständen pädagogische Fortbildungsmodule in Kindergärten und Grundschulen durch. Voraussetzung dafür ist, dass die Schulen die Initiative zu Kontakten ergreifen und sich explizit für eine Zusammenarbeit interessieren, also gewillt sind, sich neuen Ideen und Erfahrungen zu stellen.

Mit dieser Arbeit wollen wir einen konkreten Beitrag leisten zur Verbesserung der Erziehungssituation im Land, vor allen Dingen in den benachteiligten Regionen. Unsere Einsätze sollen Eltern, Erziehern und Lehrern helfen, den Bedürfnissen und der Entwicklung der Kinder besser gerecht werden zu können.

Durch künstlerisch-pädagogische Aktivitäten und Unterrichtseinheiten mit den Kindern wollen wir diesen die Möglichkeit geben eigene Fähigkeiten zu entdecken, diese entfalten und entwickeln zu können, so dass sie in Zukunft bessere Chancen haben aus eigener Inititative frei und kreativ zu entscheiden und zu handeln.

Unterrichtsbegleitung und Fortbildungskurse  sollen Erziehern und Lehrern eine Erweiterung von Kenntnissen ermöglichen und individuelle Fähigkeiten fördern welche ermutigen, neue, bereichernde pädagogische Elemente in den Unterrichtsalltag mit einzubeziehen.

Gleichzeitig werden auch Eltern aktiv in den Lernprozess ihrer Kinder mit einbezogen.

Dies führt zu mehr Mitverantwortlichkeit und engagierter Begleitung von Schulangelegenheiten.

Begleitung krebskranker Kinder

In Zusammenarbeit mit Centro Medico Antroposófico in Lima begleiten wir krebskranke Kinder innerhalb eines staatlichen Krankenhauses. Ergänzend zu den medizinischen Massnahmen bieten wir künstlerisch-pädagogische Aktivitäten an, in welche wir auch die Angehörigen mit einbeziehen.

Dabei berücksichtigen wir den individuellen Krankheitszustand und die jeweilige Situation des Kindes. Grundlage für diesen Ansatz sind unsere Erfahrungen wie auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass Kunst und Pädagogik ebenfalls ihre heilende Wirkung zeigen und damit den Gesundungsprozess positiv unterstützen.

Aktivitäten, Ergebnisse

Während 2011 wurde die seit 2007 von Pro Humanus eingeschlagene Richtung und das im Jahr 2009 daraus hervorgegangene Projekt ‚Schule unterwegs‘ inhaltlich weitergeführt, vertieft und erweitert.

Verwaltungsmässig war 2011 das zweite Jahr eines Drei-Jahres-Projekts (Laufzeit März 2010 bis Dezember 2012).

Nach einem Europaaufenthalt von Bettina Vielmetter zu Vorträgen und Gesprächen mit Persönlichkeiten des Freundeskreises und Kontaktaufnahmen zu verschiedenen Einrichtungen, welche Pro Humanus unterstützen, begann Mitte Januar 2011 das Arbeitsjahr für das gesamte Team mit einer intensiven Auswertungs- und Planungsphase: Rückblick und Auswertung 2010, Planung 2011, einwöchige Planungsarbeit mit der Partnerorganisation ADECAP.

Nebst der ganzjährig fortlaufenden künstlerisch-pädagogischen Begleitung krebskranker Kinder in einem Krankenhaus in Lima (2x wöchentlich), sind folgende Aktivitäten zu erwähnen:

  • Teilnahme an einem Fortbildungsseminar (Embryologie) für Mediziner (Feb.)
  • Fortbildungsseminar für LehrerInnen (Februar)
  • Fortbildungsseminar für StaatsschullehrerInnen mit ADECAP und lokalem Erziehungsministerium in Huancavelica (März)
  • Erster Unterrichts-Fortbildungsblock in Zaña/Lambayeque (April)
  • Erster Unterrichts-Fortbildungsblock in Huancavelica (Mai)
  • Zweites Fortbildungsseminar in Lima für LehrerInnen unseres Projekts und weiteren Initiativen in Cuzco und Lima (Juli)
  • Zweiter Unterrichts-Fortbildungsblock in Huancavelica (August)
  • Dritter Unterrichts-Fortbildungsblock in Huancavelica (Oktober)
  • Erster Einsatz in zwei Einrichtungen in Pisaq/Cuzco (November)
  • Jahresabschluss im Krankenhaus für krebskranke Kinder (Dezember)

Über alle Aktivitäten wurden ausführliche Berichte und Auswertungen erstellt.

Die Arbeit im Verlaufe des Jahres 2011 von Pro Humanus kam insgesamt 170 Kindern, 130 Eltern und 76 LehrerInnen zugute.

Grundschule

Kindergarten

Elternschule

Rückblickend zeigt sich bei den Erzieherinnen und Lehrerinnen in Huancavelica eine grössere Sicherheit, Selbständigkeit und Kreativität im Unterricht, die sich sichtbar auch auf die Kinder auswirkt. In zwei Einsatzorten (Jabonillo und Atucc) haben wir Ende 2011 das dritte Fortbildungsjahr abgeschlossen. Die LehrerInnen beider Orte brachten deutlich zum Ausdruck, dass sie besonders gegen Ende des dritten Jahres Veränderungen an sich selbst und in ihrer Arbeitsweise erlebt hätten, dass sie sich aber noch eine weitere Begleitung wünschten. Deswegen werden wir dort im vierten Fortbildungsjahr (2012) wie geplant eine allerdings weniger intensive Begleitung fortführen und dabei wichtige Ansätze fördern, welche ihre Autonomie noch mehr unterstützen. Intensivere Zusammenarbeit und gegenseitige Wahrnehmung sollen zur Stärkung der Pädagogen beitragen.

Was eher schwierig scheint ist die fortlaufende Zusammenarbeit mit den Eltern. Die Elternschulen werden zwar gerne besucht, aber den Eltern wie auch den LehrerInnen fällt die kontinuierliche Arbeit im Laufe des Jahres sehr schwer.

Weiterhin erhalten wir grosse Unterstützung duch das  lokale Erziehungsministerium in Huancavelica für die Zusammenarbeit mit ADECAP.

Die Fortbildungsarbeit in der kleinen, privaten Schule für Kinder mit Lernschwierigkeiten in Zaña/Lambayeque wurde nach 3 Jahren abgeschlossen. Es besteht jedoch weiterhin eine enge Verbindung zu den beiden kanadischen Mitträgerinnen, welche durch ihre finanzielle Unterstützung seit 4 Jahren die Arbeit  von Pro Humanus mit ermöglichen.

2. Fortbildungsseminar 2011 in Lima

GrundschullehrerInnen KindergärtnerInnen und ErzieherInnen bei der Arbeit

Das Seminar dauerte zwei Wochen. Dazu luden wir auch dieses Mal wieder die ErzieherInnen und GrundschullehrerInnen aus unseren Projektorten ein. Zusätzlich kamen auch weitere TeilnehmerInnen aus anderen pädagogischen Einrichtungen Perus, Ecuadors und Chiles. Von 2010 bis 2011 wuchs die Teilnehmerzahl von 20 auf 50. Viele weitere Interessierte mussten leider abgewiesen werden, was deutlich auf eine stark wachsende Nachfrage nach Lehrerfort- und Ausbildung in Peru und den Nachbarländern hinweist.

Nach diesem Fortbildungsseminar beantragten zwei pädagogische Einrichtungen aus Cuzco, deren PädagogInnen am Seminar teilgenommen hatten die mehrjährige Begleitung von Pro Humanus im Rahmen unseres Projekt ‚Schule unterwegs‘. So kam es im November 2011 zu einer ersten gemeinsamen Arbeit.

Um die Kontinuität der Begleitung krebskranker Kinder zu gewährleisten (bisher wurde die Arbeit von Freiwilligen unterstützt), wurde ein weiterer Mitarbeiter eingestellt.

Informationen zur Finanzierung von Pro Humanus ersehen Sie im Jahresbericht 2011.

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