Projektbericht 2023

Auf Initiative der lokalen Impulsträger aus Waldorfpädagogik und Anthroposophischer Medizin in Peru, in Zusammenarbeit mit der pädagogischen Sektion und nach jährlichen pädagogischen Arbeitstreffen, entstand 2016 die berufsbegleitende Lehrerweiterbildung „Especialización en Pedagogía Waldorf en el Perú“. Im Januar 2022 begann der zweite Ausbildungsgang.

Derzeit studieren 32 Teilnehmer*innen aus den verschiedenen Waldorfeinrichtungen, sowie aus Staats- und Privatschulen Limas und des Landesinnern. Das lokale Team umfasst 7 Mitarbeiter*innen, von denen 2 ehemalige Studentinnen aus dem ersten Ausbildungsgang sind:

Ganzjährig: Adriana Gamarra, Rocío García, María Reynel, Lorena Lopez, Maike Kergel, Yván Villegas, Bettina Vielmetter

Intensivmodule: Christin Brodbeck (CH) und Libertad Aguilar (CO)

Das 2. Studienjahr 2023 begann mit einem einwöchigen Intensivmodul zu dem Thema Lebens- und Lernprozesse, begleitet von Pflanzen- beobachtung, Malen und Bothmer- Gymnastik.

Die weitere Arbeit über das Jahr umfasste das wöchentliche Textstudium mit einer Methode, welche die Entwicklung des eigenständigen, konstruktiv-kritischen Denkens fördert.

Monatlich wurden an den Wochenenden Grundlagenthemen aus den Intensivmodulen vertieft, neue erarbeitet und ihre Umsetzung in die pädagogische Praxis geübt.

Dies geschah fortlaufend zusammen mit Beobachtungsübungen, künstlerischen und sozialen Aktivitäten sowie Momenten der Reflexion und des Austauschs im Plenum.

Zur Praxis gehören auch Übungen, wie zum Beispiel zum Gleichgewichtssinn.

 

 

 

 

 

 

 

Sie ermöglichen eine konkrete Erfahrung und Verarbeitung der Thematik.

Ein weiteres, einwöchiges Intensivmodul fand im Juli zum Thema der Sinneswahrnehmung, -schulung und -pflege statt, in Verbindung mit den aktuellen Herausforderungen u.a. durch die Medien.

An den Intensivmodulen nehmen auch vereinzelt ehemalige Studenten aus der ersten Especialización teil, die nach einer kontinuierlichen Erweiterung ihrer Arbeit suchen. Das fördert und bereichert unsere Zusammenarbeit in der Ausbildung in schöner Weise.

Im Laufe des Ausbildungsprozesses wird deutlich, wie das Vertiefen der Themen und Aufgabenstellungen in Kleingruppen die Eigenständigkeit und Kreativität fördert. Das anschliessende Vorstellen der Ergebnisse vor der gesamten Gruppe und der offene Austausch in dieser, einschließlich der Ko-Evaluation, führen zur gegenseitigen Stärkung der Fähigkeiten.

Zur Evaluation des Lernprozesses gehören in der Mitte und am Ende des Studienjahres auch Einzelgespräche mit jedem Teilnehmer. Dabei geht es nebst einer quantitativen Bewertung auch um Reflexion und Auto-Evaluation, welche für uns Dozenten ebenfalls ein wichtiger Spiegel sind.

Die Teilnehmer*innen bringen vermehrt zum Ausdruck, wie sich ihr jeweiliger Ausbildungsprozess nach und nach auch auf die eigene Haltung und die Schüler-Lehrerbeziehung im Klassenzimmer auswirkt.

Im April nahmen zwei unserer Dozenten an der Weltlehrertagung am Goetheanum teil. Die Integration unserer Ausbildung in die weltweite Bewegung in Verbindung mit der Pädagogischen Sektion, sowie in die Zusammenarbeit mit den Ausbildungen Lateinamerikas im Rahmen des „International Teacher Education Project“ (ITEP) ist uns weiterhin wichtig. Das ermöglicht auch die Kontinuität unserer eigenen Weiterbildung als Ausbildner mit dem Ziel, nachhaltig zur Qualität der Ausbildungen beitragen zu können.

Die finanzielle Situation unseres Ausbildungsprojekts bleibt weiterhin eine Herausforderung, besonders hinsichtlich der Studienbeiträge. Die meisten StudentInnen sind in finanziell nicht sehr stabilen Kindergärten und Schulen tätig, welche ihrerseits oft auf zusätzliche Unterstützung angewiesen sind. Wir hoffen und arbeiten daran, dass sich das in den nächsten Jahren ändern kann. Dazu gehört auch eine intensivere Förderung der Especialización durch die Einrichtungen, in der die Studenten praktizieren, was eine engere, landesweite Zusammenarbeit voraussetzt. Ein nächstes Treffen aller waldorforientierten Einrichtungen Perus ist für Februar 2024 angesetzt.

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Projektbericht 2022

Lehrerweiterbildung: „Especialización en Pedagogía Waldorf en el Perú“

Projektkurzinformation  Berichtzeitraum:  1.1. bis 31.12.2022

  1. Jahr des zweiten Ausbildungsgangs der vierjährigen Lehrerweiterbildung

Arbeitstreffen Ausbildung der Ausbildner (ITEP), Lateinamerika und weltweit

Rückblick:

Auf Initiative der lokalen Impulsträger aus Waldorfpädagogik und Anthroposophischer Medizin in Peru, in enger Zusammenarbeit mit der pädagogischen Sektion und nach jährlichen pädagogischen Arbeitstreffen, entstand 2016 die fünfjährige, berufsbegleitende Lehrerweiterbildung „Especialización en Pedagogía Waldorf en el Perú“. Im Januar 2022 begann der zweite, nun vierjährige Ausbildungsgang mit 35 Teilnehmer*innen aus den verschiedenen Waldorfeinrichtungen, sowie aus Staats- und Privatschulen Limas und des Landesinnern. Die Mitarbeiter*innen kommen hauptsächlich aus Peru, eine Dozentin aus Kolumbien und eine weitere aus Europa. Zwei der Dozentinnen sind ehemalige Studentinnen aus dem ersten Ausbildungsgang. Eine Gruppe der Ehemaligen pflegt seit 2021 die pädagogische Zusammenarbeit in Form eines wöchentlichen Textstudiums kontinuierlich weiter.

Bericht über die Aktivitäten:

Bei den Aufnahmegesprächen der Lehrer*innen für den zweiten Ausbildungsgang der „Especialización en Pedagogía Waldorf“ fiel auf, dass jeder der neuen Teilnehmer eine von den aktuellen Geschehnissen und der herausfordernden Pandemiezeit geprägte Motivation für die Ausbildung mitbrachte: Diese für die meisten Familien leidvolle, schwierige Zeit und (konkret) das zweijährige Unterrichten in virtueller Form hat noch einmal mehr die Notwendigkeit bewusst gemacht für eine menschenwürdige, entwicklungsgemäße Pädagogik in direkter Beziehung zum Kind… Vor diesem Hintergrund war und ist eine besonders große Offenheit und Bereitschaft der neuen Studentinnen für die Ausbildung erlebbar. Sie begann im Januar 2022 mit einem Intensiv-Modul, welches ein letztes Mal doch noch virtuell durchgeführt werden musste.

Die weitere Arbeit umfasste das wöchentliche Textstudium mit einer Methode, welche die Entwicklung des eigenständigen, konstruktiv kritischen Denkens fördert. Monatlich wurden an den Wochenenden Grundlagen-Themen erarbeitet und ihre Umsetzung in die pädagogische Praxis geübt.

Dies geschah fortlaufend zusammen mit Beobachtungsübungen, künstlerischen und sozialen Aktivitäten sowie Momenten der Reflexion und des Austauschs im Plenum.

Ein weiteres, einwöchiges Intensivmodul fand im Juli statt mit dem Themenbereich: Elemente, Naturreiche, Wesensglieder, Temperamente.

Wichtig war es uns, bereits ab dem ersten Jahr Forschungsaufgaben zu stellen, um so von Anfang an ein selbständiges Erarbeiten der Themen zu fördern. Die Themen waren individuell oder in Kleingruppen zu bearbeiten und wurden nachfolgend mit der gesamten Gruppe ausgetauscht, reflektiert und gegenseitig ausgewertet.

Auch die Verbindung zur Pädagogischen Sektion sowie die Zusammenarbeit mit den Ausbildungen Lateinamerikas (International Teacher Education Project, ITEP) wurde weiter gepflegt mit dem Ziel, nachhaltig zur Qualität der Ausbildungen beizutragen – integriert in den lokalen, regionalen, kontinentalen und weltweiten Kontext der Waldorfpädagogik mit ihren neuen Herausforderungen.

Dozenten-Team                                             Von links nach rechts:  Bettina Vielmetter, Maike Kergel, Yván Villegas, Rocío García, Adriana Gamara, María Reynel

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Impressionen aus den ersten 9 Monaten des zweiten Ausbildungsgangs

1. Modul, Februar 22 – Dieses Modul wie auch erste Teamsitzungen fanden anfänglich noch in viertueller Form statt.

 2. Modul, März 22 – Oberthema:  Von der ‚Einheit‘ zur ‚Polarität‘.

3. Modul, April 22 – Oberthema: ‚Dreigliederung‘

4. Modul, Mai 22 –  Hauptthema: ‚Tria Prinzipia und Metamorphose‘

5. Modul, Juni 22 – Oberthema: ‚Rhythmus‘

6.    I. Intensivmodul (einwöchig), Juli 22 – Oberthema: Die 4 Elemente, Naturreiche, Wesensglieder

Dozentengruppe

StudentInnen mit DozentInnen

6. Modul, August 22 – Oberthema: Die vier Temperamente

7. Modul, September 22 – Oberthema: Temperamente, Entwicklung der Wesensglieder und Wirkung des Erziehenden auf das Kind

8. Modul, Okt. 22 – Oberthema:  Integration der bisher erarbeiteten Themen und ihre Erweiterung durch Forschungsaufgaben.

Die Grundlagenthemen stehen immer im Zusammenhang mit Kunst, sozialen Übungen, dem inneren Weg des Lehrers wie auch dem Textstudium in Verbindung mit dem Pädagogischen.

9. Modul, Nov. 22, Die sieben Lebensprozesse

 

 

 

 

 

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Projektbericht 2021 Lehrerweiterbildung in Peru

„Especialización en Pedagogía Waldorf en el Perú“

Projektkurzinformation      (Berichtzeitraum:  1.1. bis 31.12.2021 )

  • Abschluss berufsbegleitende fünfjährige Lehrerweiterbildung: Februar 2021
  • Erweiterung der Aktivitäten der Lehrerweiterbildung
  • Teilnahme sowie Mitgestaltung des XIV. Waldorf-Lehrerkongresses Lateinamerikas
  • Arbeitstreffen Ausbildung der Ausbilder (ITEP), Lateinamerika und weltweit
  • Vorbereitung der Zweiten Lehrerweiterausbildung 2022 – 2025

Rückblick:

Auf Initiative der lokalen Impulsträger aus Waldorfpädagogik und Anthroposophischer Medizin in Peru, wie auch in enger Zusammenarbeit mit der pädagogischen Sektion entstand 2016 –  nach jährlichen pädagogischen Arbeitstreffen  –  die fünfjährige berufsbegleitende Lehrerweiterbildung „Especialización en Pedagogía Waldorf en el Perú“. Es studierten sechzig Teilnehmer*innen aus den verschiedenen Waldorfeinrichtungen, aber auch aus Staats- und Privatschulen Limas, des Landesinnern sowie aus einigen weiteren Ländern Lateinamerikas. Die Dozent*innen kamen hauptsächlich aus Peru, auch aus Kolumbien und Europa. Ab dem 3. Studienjahr engagierten sich einige der Student*innen als temporäre Dozent*innen im künstlerischen wie im methodisch-didaktischen Bereich. Im Februar 21 wurde der erste Ausbildungsgang nach 5 Jahren abgeschlossen.

Narrativer Bericht

Es konnten 30 Student*innen die fünfjährige Lehrerweiterbildung in Form eines letzten Intensiv-Moduls, einschließlich der Vorstellung ihrer Forschungsarbeiten, abschließen (siehe letzter Teil des Projektberichts 2020). Dies geschah bereits mit der Aufbruchsstimmung für die nächste Etappe: Erweiterungskurse für die frisch ausgebildeten Lehrer*innen und die Vorbereitung der neuen Ausbildung der II Especialización en Pedagogía Waldorf 2022.

Über das Jahr organisierten die ehemaligen Student*innen gemeinsam mit dem Dozenten-Team die Fortsetzung der wöchentlichen Textarbeit in virtueller Form, wie auch Meetings zu aktuellen Themen des Zeitgeschehens. Dazu waren auch ein weiterer lateinamerikanischer, interdisziplinärer Teilnehmerkreis eingeladen sowie Eltern mit ihren brennenden Fragen zur Pandemie im Zusammenhang mit der Erziehung. Dieses Angebot fand großen Anklang mit bis zu 300 Teilnehmern.

Im Juli fand der XIV Congreso Iberoamericano mit intensiven inhaltlichen Vorbereitungs- sowie Erweiterungstreffen statt (z.T. auch in Präsenzform) in Eigenorganisation der Studenten.

Künstlerische Verarbeitung und Darstellung eines erarbeiteten Themas während des XIV CIPW, Juli 21 (übertragen über Video im Zoom)

Nachtreffen in Semi-Präsenz-Form mit Kollegen aus dem Inland

Eine, der in der ersten Especialización ausgebildeten Lehrerinnen war zu Jahresbeginn mit in das Ausbildungsteam eingestiegen, welches das Jahr über den nächsten Ausbildungsgang vorbereitete (siehe Projekt 2022).

In Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Sektion kam, in Form von monatlichen Treffen, die Teilnahme am Aufbau einer Vernetzung der Ausbildner Lateinamerikas neu dazu. Ebenso ein mehrtägiger Kongress (virtuell) mit der Perspektive auf eine lateinamerikanische Ausbildung der Ausbilder. Das Ziel war: Nachhaltig zur Qualität der Ausbildungen  beizutragen – integriert in den lokalen, regionalen, kontinentalen und weltweiten Kontext der Waldorfpädagogik mit ihren neuen Herausforderungen.

Nach der fast zweijährigen Phase der Pädagogik über den Bildschirm, die nicht nur komplexe Erfahrungen mit sich brachte, sondern auch völlig neue Herausforderungen und Möglichkeiten, konnte in ganz Peru das Schul- und Studienjahr 21 im Dezember doch noch zumindest teilweise in Präsenzform abgeschlossen werden.

Die Especialización II en Pedagogía Waldorf (2022 – 2025) hat kürzlich mit 35 Teilnehmern mit neuem Schwung begonnen.

Bettina Vielmetter, Februar 2022

 

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Es kann weiter gehen! Wir schauen hoffnungsvoll in die Zukunft – mit dem zweiten Ausbildungsgang in Waldorfpädagogik.

Projektinformation Ausbildung  in Peru in Waldorfpädagogik 2022  – 2025:

Projekt Especialización II EPW 2022

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Abschluss und Perspektive der berufsbegleitenden Weiterbildung in Waldorfpädagogik in Peru

Während des lateinamerikanischen Waldorflehrerkongresses in Brasilien im Jahre 2012 nahm eine große Gruppe von Lehrer*innen der verschiedenen Waldorfeinrichtungen Perus teil, einige, ohne sich vorher je begegnet zu sein. Diese Tatsache rüttelte uns wach. Mit dem Abschluss  des Kongresses fiel die Entscheidung, einen neuen Versuch der kontinuierlichen Zusammenarbeit zu wagen.

Es folgten Organisationstreffen der lokalen Impulsträger aus Waldorfpädagogik und Anthroposophischer Medizin in enger Zusammenarbeit mit der pädagogischen und der medizinischen Sektion. Nach jährlich stattfindenden pädagogischen Arbeitstreffen entstand aus dieser Initiative 2016 die fünfjährige, berufsbegleitende Lehrerweiterbildung „Especialización en Pedagogía Waldorf en el Perú“. Sechzig Teilnehmer*innen aus den verschiedenen Waldorfeinrichtungen, aber auch aus Staats- und Privatschulen Limas, des Landesinnern sowie aus Bolivien (2), Kolumbien (2), Ecuador (3), Cuba (1) und Spanien (1) schrieben sich ein. Die Dozent*innen kamen hauptsächlich aus Peru sowie aus Kolumbien (1), Spanien (1), der Schweiz (2) und aus Deutschland (1). Einige von ihnen begleiteten den Ausbildungsprozess in Form von zwei einwöchigen Modulen pro Jahr, einem Wochenende pro Monat und dem wöchentlichen Textstudium. Ab dem 3. Studien-Jahr engagierten sich einige der Student*innen als temporäre Dozent*innen im künstlerischen wie im methodisch-didaktischen Bereich (mehr zur Weiterbildung unter www.prohumanus.org).

In Peru beginnt das Schuljahr jeweils im März. Nach der langen Sommerpause seit Dezember des Vorjahres, hatten die Kinder 2020 gerade mal einen Tag die Freude, ihren Mitschüler*innen und Lehrer*innen zu begegnen, dann war gänzlich Schluss mit dem Präsenzunterricht – bis heute. Eine Ausnahme bildeten während einer kurzen Phase gegen Jahresende gelegentliche Aktivitäten in Kleinstgruppen in Parks. Ähnlich erging es uns mit der Especialización: Im Februar konnten wir mit einem ersten einwöchigen Intensivmodul noch das fünfte Studienjahr präsenziell durchführen, und Anfang März fand noch ein letztes Mal unser Textstudium in den Räumlichkeiten der Waldorfschule Lima statt.


Nach einer ersten chaotischen Phase des Suchens nach halbwegs gangbaren Lösungen für den Fernunterricht, gelang es sowohl in den Schulen als auch in der Weiterbildung nach und nach eine neuartige, der Situation gemäße Flexibilität und Kreativität für die pädagogische Arbeit zu entwickeln. Sofern es die Eltern einrichten konnten, begleiteten sie in enger Zusammenarbeit mit den Betreuungslehrer*innen ihre Kinder. Es gab nicht wenige, die ausdrückten: “Jetzt erst wird mir so richtig klar, was ein engagierter Lehrer leistet und worum es eigentlich in der Schule geht, wenn man das Kind in seiner Entwicklung wirklich zu fördern sucht.”  In der Lehrerweiterbildung konnten wir uns, neben der Vertiefung der zu bearbeitenden Themen, über einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch gegenseitig begleiten und stärken. Je mehr der Fernunterricht sozial distanziert und niemals dauerhafter Ersatz für direkte menschliche Beziehung und Zusammenarbeit sein kann, umso wertvoller ist es schließlich zu erkennen, dass die aktuelle Zeitlage ein zukunftsweisendes Potential in sich birgt, auch für einen Neugriff der Waldorfpädagogik – nach den ersten 100 Jahren ihres Bestehens. Vielleicht kommen wir gerade durch die schwierigen äußeren Umstände mehr an das Wesentliche dieser Pädagogik heran und können sie von da aus neu zu gestalten versuchen. Viktor Frankl hat es – aus tiefster eigener Erfahrung – unübertrefflich auszudrücken gewusst: „Die letzte der menschlichen Freiheiten besteht in der Wahl der Einstellung zu den Dingen.“ Aus dem Verlust von Beziehung, etwa wegen des Corona bedingten „social distancing“, kann täglich ein neues Miteinander bewusster gestaltet werden. In diesem Sinne gibt es auch nicht den gut ausgebildeten Waldorflehrer, es gibt ihn nur in ständiger Weiter- und Selbstausbildung – jeden Tag neu. Das war zunehmend auch die Grundstimmung der Lehrer*innen der Especialización in diesem herausfordernden letzten Ausbildungsjahr, und besonders während des einwöchigen Abschlussmoduls in der ersten Februarwoche 2021, verliehen sie ihr auch einen klaren Ausdruck: „Ich bin nach diesen fünf Jahren ein anderer Mensch…, habe mir aus den pädagogischen Grundlagen heraus verschiedenste Fähigkeiten angeeignet, vor allem aber habe ich an mir selbst gearbeitet“. „Durch das kontinuierliche wöchentliche Textstudium mit einer konkreten, erübten Methode, habe ich mein Denken von Grund auf zu schulen begonnen und eine größere Selbständigkeit entwickelt“. „Besonders im letzten Jahr habe ich durch die Jahresarbeit gelernt, was Forschen bedeuten kann, und dass Wissenschaftlichkeit der Pädagogik nicht widersprüchlich gegenübersteht.“ „Es ist ein Glücksgefühl, ringend an einer Fragestellung zu arbeiten und dann gegen Ende zu erleben, wie sich plötzlich alle Themen zu einem Ganzen zusammenfügen – gerade in einer Zeit der Tendenz zu Spaltung auf allen Ebenen“.In der Abschlussfeier am letzten Tag des Moduls konnten wir als Trägerkreis kein größeres Geschenk von den angehenden Waldorflehrer*innen bekommen als die Mitteilung ihres Entschlusses: Wir wollen uns „nach unseren ersten fünf Ausbildungsjahren” (wie es eine von ihnen es ausdrückte) kontinuierlich und in Zusammenarbeit mit euch weiterbilden. Dazu schlugen sie uns bereits ein konkretes Projekt mit klarer Arbeitsstruktur für 2021 vor. Außerdem drückten sie die Notwendigkeit einer erneuten Ausbildung aus, und eine Kerngruppe bot dafür ihre Mithilfe an. Auf diese Weise war der 6. Februar 2021 nicht nur Abschluss, sondern hoffnungsvoller Neubeginn zugleich. Für den Aufbau einer neuen Ausbildung in 2022 werden wir im Laufe dieses Jahres an der Erweiterung unseres Dozententeams arbeiten, einschliesslich der „Ausbildung für Ausbildner“ – integriert in den lokalen, regionalen, kontinentalen und weltweiten Kontext der Waldorfpädagogik mit ihren neuen Herausforderungen.

Bettina Vielmetter

Pro Humanus

Abb. 1 Die Gruppe im letzten präsenziellen Modul im Februar 2020

Abb.2 Perspektivisches Zeichnen mit Christin Brodbeck (CH), Modul Feb. 20

Abb.3 + 4 Übungen im Bereich Förderpädagogik (extra lessons) mit der Gastdozentin Laura Pellico (ESP), Modul Feb. 20

Abb.5 Kindergärtnerinnen an der Arbeit

Abb. 6 Fünfte Reihe 1. Yván Villegas

Abb.  7 Studenten und Dozenten: Erste Reihe: 1. Maike Kergel (PE), 3. Florian Osswald (CH), 4. Rocío García (PE), 5. Stefan Langhammer (D),

Dritte Reihe: 2. Libertad Aguilar, 4. Bettina Vielmetter (PE), 5. Christin Brodbeck (CH), Vierte Reihe: 1. María Reynel (PE)

 

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Lehrerweiterbildung „Especialización en Pedagogía Waldorf en el Perú“ 2019

 

Die Gruppe während des VIII. Intensivmoduls in Cusco (Juli 2019)

Im Jahr 2019 wurde die Lehrerweiterbildung mit dem Grundanliegen weitergeführt:

Stärkung der persönlichen und beruflichen Fähigkeiten des Lehrers, Erweiterung seiner Kenntnisse, Entwicklung einer wachsenden Eigenständigkeit bezüglich der pädagogischen Kriterien und Fertigkeiten, um auf diese Weise einen Beitrag zur Erziehung mit ihren aktuellen Herausforderungen in Peru und angrenzenden lateinamerikanischen Ländern zu leisten.

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Projektbericht 2018 Lehrerweiterbildung

Projektkurzinformation

– Berichtzeitraum:  1.1. bis 31.12.2018

– Projektkurzbeschreibung/Erläuterungen/Änderungen seit dem letzten Bericht

Die Aktivitäten von Pro Humanus konzentrierten sich im Jahr 2018 auf folgende Projekte: Lehrerweiterbildung: Especialización en Pedagogía Waldorf en el Perú (Beginn im Jahr 2016) und Begleitung krebskranker Kinder (seit 2008).

Zusätzlich unterstützt(e) Pro Humanus in Form von Beratungen und Kursen einige der Waldorfeinrichtungen Perus sowie gemeinsam mit der Asociación de Medicina Antroposófica ein landwirtschaftliches, ökologisches Projekt in Ollantaytambo (Cusco), einem Ort, der auch für Klassenfahrten und Projekte der Waldorfschulen zur Verfügung steht.

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Congreso Juli 2018

VI Modul  Especialización en Pedagogía Waldorf / XIII Congreso Iberamericano de Pedagogía Waldorf

…. mit insgesamt über 500 Teilnehmern

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Lehrerweiterbildung

V Modul Februar 2018

 

Genaues Beobachten …

wie auch die körperliche Ertüchtigung sind Teil der Ausbildung

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