Liebe Freunde von Pro Humanus,
Mit diesem Bericht und dem beiliegenden Rückblick auf das Jahr 2009 möchten wir uns herzlich bei Ihnen bedanken für Ihre Unterstützung und Begleitung unserer Arbeit. Sie haben sie von verschiedenen Punkten Europas aus gestärkt durch gute Ideen, eine Spende oder durch Gemeinschafts-Aktionen. Beispielsweise haben Schülerinnen und -schüler ganz Deutschlands durch den WOW – Day (Waldorf One World, über die „Freunde der Erziehungskunst“) an einem Tag mit einfallsreichsten Einsätzen wie Eintags-Arbeitsplätze, Zirkusvorstellungen, Verkaufsaktivitäten usw. Geld für Sozial-Projekte in aller Welt, darunter auch Pro Humanus, gesammelt. Beeindruckend, wie viel durch gemeinsames Engagement bewirkt werden kann.
So begannen wir ermutigt das neue Jahr 2010 zunächst mit einer internen Fortbildungsphase gemeinsam mit dem Arbeitsteam unserer Partnerorganisation ADECAP. Darauf folgte im Februar ein zweiwöchiger Lehrerfortbildungskurs mit einer Sommerschule für Kindergarten- und Schulkinder in einer kleinen Schule für lernbehinderte Kinder. Die Schule liegt in Zaña, einem hauptsächlich von Reis- und Zuckerrohranbau lebenden Ort in einer Flussoase inmitten der Küstenwüste (Lambayeque/Chiclayo 745km nördlich der Hauptstadt Lima). 40% der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze, und so wird verständlich, worin die Ursache der meisten Lernbehinderungen der Kinder zu suchen ist (Näheres siehe Jahresbericht).
Sommerschule mit Kindergartenkindern
Schulkindern
LehrerInnen und Eltern
Die Sommerschule fiel in die Schulferien-Monate, in eine Zeit, in der landesweit die Kinder in benachteiligten Regionen oft sich selbst überlassen sind oder harte Arbeit leisten müssen.
Bei extremer Hitze und umgeben von dichten Stechmückenwolken, die den Kindern gar nichts auszumachen schienen, genossen diese das Spielen, das Kind-Sein-Dürfen, die schlichte menschliche Zuwendung. Die Schulkinder erlebten – vielleicht zum ersten Mal – dass Lernen auch Freude machen kann.
Nachmittags vertieften wir mit zehn Lehrerinnen pädagogische und didaktische Fragen, ausgehend von den jeweils am Vormittag gemachten Erfahrungen. Am Abend lernten die Eltern, wie man mit einfachsten Mitteln schönes Kinderspielzeug herstellen kann. Inzwischen arbeiten wir schon auf den nächsten dreiwöchigen Unterrichts- und Fortbildungsblock in mehreren Kindergärten und Schulen der Hochanden-Dörfer Huancavelicas hin.
Im Zuge der Vorbereitungen hatten wir kürzlich das Glück, Teilnehmer einer Versammlung hoch oben in den Bergen sein zu dürfen, in welcher Vertreter aus über 40 Bauerngemeinden zusammenkamen. Einen ganzen Tag lang berichteten sie sehr lebendig, meist in Quechua, mit vielen praktischen Beispielen von ihren persönlichen Erfahrungen und der allgemeinen Entwicklung der Projekte in ihren Dörfern: Landwirtschafts-, Gesundheits- und Bildungs-Projekte, welche sie selbst ins Leben gerufen hatten. Von ADECAP werden sie länger schon gefördert und im Bereich Erziehung seit einem Jahr auch von Pro Humanus. So setzten wir die Arbeit zuversichtlich fort und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Ihnen auch in diesem Jahr.
Mit herzlichen Frühlingsgrüßen aus dem südlichen Herbst
Bettina Vielmetter