Jahresbericht 2013 (Auszug)

I. Arbeitsbereiche von Pro Humanus:

Schule unterwegs im Landesinnern

Auch im vergangenen Jahr führte Pro Humanus in unterschiedlichen Regionen des Landes an einigen ausgewählten Standorten in regelmässigen Abständen pädagogische Fortbildungsmodule in Kindergärten und Grundschulen durch. Mit dieser Arbeit soll ein Beitrag zur Verbesserung der Erziehungssituation auch in benachteiligten Gebieten geleistet werden. Sie soll den Eltern, Erziehern und Lehrern helfen, den Bedürfnissen und der Entwicklung ihrer Kinder besser gerecht zu werden. Durch künstlerisch-pädagogische Aktivitäten und Unterrichtseinheiten entfalten die Kinder neue Fähigkeiten zu kreativem, eigenem, freiem Handeln. Unterrichtsbegleitung und Fortbildungskurse sollen Erziehern und Lehrern eine Erweiterung ihrer Kenntnisse ermöglichen, ihre individuellen Fähigkeiten zu fördern und sie dazu ermutigen neue, bereichernde pädagogische Elemente in den Unterrichtsalltag mit einzubeziehen. Gleichzeitig werden auch Eltern aktiv in den Lernprozess ihrer Kinder mit einbezogen.

 

Schule unterwegs in Lima: Begleitung krebskranker Kinder

Im Rahmen eines medizinischen Projektes beteiligt sich Pro Humanus an der Begleitung krebskranker Kinder in einem Krankenhaus in Lima. Ergänzend zu den medizinischen Massnahmen bietet Pro Humanus künstlerisch-pädagogische Aktivitäten an, zu welchen auch die Angehörigen mit einbezogen werden. Dabei wird der individuelle Krankheitszustand und die jeweilige Situation des Kindes mit berücksichtigt.

II. Aktivitäten, Ergebnisse 2013

Neben der durchgängigen Planungs-, Auswertungs- und Fortbildungsarbeit in Lima führte Pro Humanus folgende Einsätze durch:

  • Ende Jan.: Beginn der fortl. Begleitung krebskranker Kinder
  • Fortbildungstage in einer der Waldorfschulen (Col. Waldorf Lima) 19.02. – 22.02.
  • I. Unterrichts-Fortbildungsmodul in Cusco (Accha, Pisac)                 11.03. – 22.03.
  • Supervision in den 4 Einsatzorten in Huancavelica (Abschlussjahr)21.04. – 25.04.
  • Teilnahme an Lehrerfortbildungstagung in Wien                                 01.05. -06.05.
  • II. Unterrichts-Fortbildungsmodul in Cusco (Accha, Pisac)               01.06. – 15.06.
  • Fortbildung für Pädagogen und Mediziner                                             22.06.- 23.06.
  • Fortbildung, Vertiefungskurs für Lehrer der Region Cusco                 21.07.- 27.07.
  • Auswertungsseminar, 5-jähr. Zus.-arbeit mit ADECAP in                   23.08.               Huancavelica                                                                                                  13./14.09.
  • Unterstützung bei Klassenfahrt in den Regenwald von Panguana     24.08.-30.08.
  • Organisation und Teilnahme am 1. peruanischen Treffen der                                       Waldorfpädagogen Perus                                                                             18.10. -25.10.
  • III. Unterrichts- Fortbildungsmodul in Cusco (Accha, Pisac)              11.11. – 23.11.
  • Jahresabschluss und Abschluss mit krebskranken Kindern                 16.12.

Das Arbeitsjahr begann mit der Planungsarbeit für die verschiedenen Einsätze im Landesinnern und in Lima, sowie mit der Begleitung krebskranker Kinder in einem Krankenhaus in Lima. Diese konnte über das ganze Jahr regelmässig zwei bis drei Mal pro Woche durchgeführt werden. In diesem Jahr wurde diese Arbeit bereichert durch den zusätzlichen Einsatz von Schülern der 8. Klasse der Schule Colegio Waldorf Lima, in Begleitung ihrer Klassenlehrerin. Die jungen Schüler verstanden es, sehr feinfühlig und spontan auf die an Krebs erkrankten Kinder einzugehen, mit ihnen zu musizieren, zu malen, zu spielen und ihnen sicherlich noch natürlicher zu begegnen als die Erwachsenen dies können. Die Arbeit wurde auch in diesem 6. Jahr vom Personal des Krankenhauses weiterhin anerkannt und sehr positiv integriert.

I. Unterrichts-Fortbildungsmodul in Cusco (Accha und Pisac)

Die pädagogische Fortbildungsarbeit in 4 Schulen Huancavelicas fand nach fünf Jahren ihren Abschluss in Form einer letzten Begleitung/Supervision vor Ort und zwei Auswertungsseminarien gemeinsam mit den beteiligten Lehrern und der lokalen Partnerorganisation ADECAP. Dies mündete in einer ausführlichen Dokumentation, in welcher die Lehrer selbst über ihre gemachten Erfahrungen berichteten und neue pädagogische Vorschläge formulierten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Insgesamt zeigen die Lehrer nach diesen Jahren deutlich mehr pädagogische Kreativität, Eigeninitiative und Selbständigkeit. Die Beziehung zwischen Lehrern und Schülern ist warm und respektvoll und die Kinder nehmen viel freudiger und motivierter am Unterricht teil.

Die Lehrer selbst haben es etwa so formuliert: „In erster Linie habe ich mich selbst verändert. Ich dachte immer, ich sei schon Lehrer. Jetzt merke ich, dass ich eigentlich erst beginne einer zu sein…“

„Erst jetzt beginnt das Kind wirklich im Zentrum meiner Tätigkeit zu stehen…“

„Vorher waren wir ängstliche Lehrer, jetzt sind wir kühne Lehrer, die etwas Neues wagen…“

„Wir wurden nicht einfach nur fortgebildet, sondern wir wurden als Menschen begleitet, innerhalb unseres kulturellen Umfeldes und immer praxisnah…“

Es steht den Lehrer immer offen an weiteren Kursen teilzunehmen, die wir in Zukunft in anderm Kontext anbieten werden.

In der Region Cusco war es das erste offizielle Fortbildungsjahr in der Casa de la Cutura von Yanapanakusun (Caith). Eines der Projekte dieses Zentrums sind die Casas de la Cultura, Kulturhäuser für Kinder zwischen 3 und 13 Jahren, in denen als Ergänzungsprogramm zu Kindergarten und Schule künstlerisch-pädagogische Aktivitäten sowie Lernbegleitung angeboten werden. Das erste Fortbildungsjahr war es auch für die Schule Kusi Kawsay, nach einem ersten Pilotprojekt im Jahr 2012. Kusi Kawsay ist eine private Schule (Kindergarten bis 10. Klasse) in Pisac (Region Cusco). Sie versucht die Werte der indigenen Kultur mit universellen Aspekten der Entwicklung des Kindes zu verbinden.

Accha

Kusi Kawsay, Pisac

In der bisherigen Zusammenarbeit haben wir in beiden Einrichtungen eine gute, gemeinsame Arbeitsgrundlage gefunden und die LehrerInnen zeigen eine gesunde Identifikation mit ihrer Kultur und gleichzeitig eine Offenheit für neue pädagogische Ansätze und Herausforderungen.

Yanapanakusun

Die Arbeitsweise ist im Prinzip ähnlich derjenigen in Huancavelica mit dem Unterschied, dass es sich nun um private Einrichtungen handelt, wo mehr Handlungsfreiheit gegeben ist  und die Mitarbeiter noch aktiver Änderungen anstreben. So sind Bereitschaft und Offenheit noch grösser für die Zusammenarbeit mit dem Team von Pro Humanus.

 III. Finanzierung

Folgende Einrichtungen unterstützten Pro Humanus im Jahr 2013:

  • Zen Banx, Arkadi Kuhlmann, USA (vorher ING)
  • Accanto – Stiftung, Schweiz
  • ACACIA – Stiftung, Schweiz
  • Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V. Deutschland
  • Zukunftsstiftung Entwicklungshilfe, GLS Treuhand, Deutschland
  • Freundeskreise in der Schweiz und Deutschland

 

 

 

Dieser Eintrag wurde unter Aktuelles kategorisiert. Speichern Sie den Artikel via Permalink.

Comments are closed.